- 3080 -

1309. November 2. Pozonii (Pressburg).

IV non. Nov.

Heinrich, Bischof zu Breslau, bezeugt, dass er zum Nutzen der Kirche, da augenscheinliche Noth es fordert, seinem Getreuen Jakob von Kunzendorf, Bürger zu Neisse, einst bischöflichem claviger von Ottmachau verkauft hat 6 kleine Hufen in seinem Busch und Bischofswald, gelegen zwischen dem Dorfe des Bonowinus (Bösdorf Kr. Neisse) und nova villa (Gross-Neudorf?), für welche Hufen, die Jakob und seine Nachfolger iure emphytiotico und mit voller Freiheit besitzen sollen (s. darüber Tzschoppe und Stenzel Urkundensamml. S. 172), Jakob pro Hufe 30 M. Königsgroschen gezahlt hat. Dagegen soll derselbe von jeder Hufe 1 Vierdung als Zins, als Zehnten aber jährlich 6 Scheffel, nämlich 2 Scheffel Weizen, 2 Scheffel Roggen, 2 Scheffel Hafer geben, wogegen Jakob und seine Nachkommen volle Freiheit gemessen sollen entsprechend einer anderen Urkunde des Bischofs (s. o. vom 23. März). Da von dem erwähnten Wald ausser den 6 Hufen noch bei der Vermessung 26 Morgen übrig blieben, so verkaufte Heinrich auch diese für 30 M. Prager Groschen unter denselben Bedingungen wie vorher.

Z.: die Herren Meynard Bresl. Kanonikus, Ulmann Pfarrer zu Nymz (Nimptsch), Johann v. Brünn bischöfl. Notar und Johann v. Strehlen bischöfl. Kaplan.


Or. im Bresl. Staatsarch. Kollegiatstift Neisse 13; von dem Bischofssiegel sind nur noch die gelben Seidenfäden erhalten. Vgl. ob. März 23, Reg. 3057.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.